Weißer & Grüner Spargel: Kochen, Unterschiede und Ökobilanz

Autorin: Caro, Artikel geupdated: 13.01.2024

Deutschlands Lieblingszeit ist die Spargelzeit. Sobald die Sonne nach einem langen Winter wieder kräftiger scheint und die Temperaturen im Frühjahr wieder nach oben klettern, steigt gleichermaßen die Vorfreude auf den kommenden Spargelgenuss. Mitte April ist es dann so weit und die Ernte auf den Feldern kann beginnen. Deutscher Spargel gilt als Königin der Gemüsesorten, frisch und regional schmeckt Spargel erdig, aromatisch und leicht bitter. Wenn man sich mit der Sauce und Butter zurückhält, ist Spargel ein sehr kalorienarmes und gesundes Gericht. Er besteht zu 95 % aus Wasser und ist damit ideal, um abzunehmen. Spargel enthält die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Calcium, Natrium, Magnesium sowie die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und Folsäure. Damit können ihm entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden.

Infografik Spargel

Foto-Urheberrecht: © Art Rachen via unsplash.com

Was ist der Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel?

Das lässt sich ganz einfach mit der Anbaumethode erklären. Weißer Spargel wächst unter der Erde, dafür werden Dämme auf dem Feld errichtet, ähnlich wie bei Kartoffeln. Sobald der Spargelkopf die Erdoberfläche durchbricht, wird er gestochen, also geerntet. Grüner Spargel dagegen kann direkt auf einem Beet oder Acker gepflanzt werden. Im Gegensatz zum weißen Spargel kann er oberhalb der Erdoberfläche wachsen und ist direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt. Durch den Kontakt mit der Sonne bildet sich Chlorophyll, ein grüner Pflanzenfarbstoff, der für die Fotosynthese gebraucht wird. Und so entsteht Grünspargel. Da im Sonnenlicht viele Vitamine und Inhaltsstoffe gebildet werden, ist der grüne Spargel etwas gesünder, schmeckt intensiver und würziger. Ein weiterer Pluspunkt des Grünspargels ist, dass man ihn vor dem Kochen nicht schälen muss. International ist der grüne Spargel verbreiteter, vor allem in den USA ist der weiße Spargel kaum bekannt. In Frankreich dagegen werden spezielle weiße Spargel mit violettem Kopf gezüchtet, die als besondere Delikatesse gelten. Die Färbung wird ebenfalls durch Sonnenlicht hervorgerufen, wenn die Spargelspitzen ein paar Zentimeter aus den Erddämmen herauswachsen. Wenn der Spargel einmal gestochen ist, muss er möglichst schnell in Eiswasser getaucht und auf 2 °C abgekühlt werden, um die Frische und Qualität zu erhalten. Im Anschluss wird er vorgewaschen, sortiert und auf Länge geschnitten, bis die Spargelstangen zum Transport bereit sind. Auf dem Weg zum Supermarkt werden die Spargelstangen ebenfalls kühl und feucht gehalten, damit sie schön knackig bleiben. Das ist auch der beste Trick in der heimischen Küche. Um den gekauften Spargel ein paar Tage länger frisch zu halten, kann er einfach in ein feuchtes, sauberes Geschirrtuch gewickelt und im Kühlschrank im Gemüsefach aufbewahrt werden.

Wie wird weißer und grüner Spargel zubereitet?

Zubereitung von weißem Spargel

Spargel, egal ob weißer oder grüner Spargel, kann auf vielfältige Weise zubereitet werden. Man kann Spargel kochen, im Spargeltopf oder Kochtopf, im Backofen oder sogar auf dem Grill. Grüner Spargel eignet sich außerdem hervorragend für Salate, man kann ihn sogar roh verzehren. Wenn man weißen Spargel kochen will, muss man allerdings anders vorgehen als bei der Zubereitung von Grünspargel. Denn bevor das edle weiße Gemüse zubereitet werden kann, muss es geschält werden.
Hier musst du sorgsam vorgehen und den Sparschäler direkt unter dem Kopf ansetzen. Es wird von oben nach unten geschält, also vom Kopf zum Ende hin. Ein Spargelschäler eignet sich dafür am besten. Das zarte Kopfteil sollte sorgsam behandelt werden, damit es nicht abbricht. Stütze den Spargelkopf mit deinem Handballen und versuche dann die faserige Schale zu entfernen. Auch wenn der Spargel frisch ist, solltest du zusätzlich die unteren Enden, ca.1-2 cm, abschneiden. Die Enden sind meist holzig und verderben den zarten Spargelgenuss. Wenn du weißen Spargel kochst, kannst du die Schale und die abgeschnittenen Enden trotzdem weiter verwenden und musst Sie nicht wegwerfen. Sie eignen sich noch prima für eine leckere Spargelcremesuppe. Diese wird dann besonders aromatisch, wenn du die “Reste” mit kochst, denn so holst du das meiste aus der Königin der Gemüsesorten heraus.

Nachdem er sorgfältig geschält und gekürzt wurde, kann der weiße Spargel gekocht werden. Verwende hier einen großen Topf oder am besten ein Spargeltopf. Ein Spargeltopf ist platzsparend, denn die Spargelstangen “stehen” im Topf. Der Topf ist also eher hoch als breit. Zusätzlich stehen die Spargelstangen nur zu zwei Drittel im Wasser. Das ist perfekt, denn die Spargelenden müssen länger gekocht werden als der zarte, empfindliche Kopf. Echte Spargel Liebhaber schwören auf die Zubereitung im Spargeltopf, denn so wird der Spargel dampfgegart, wertvolle Inhaltsstoffe und das Aroma bleiben erhalten. Der Geschmack kann sich so besser entfalten.

Wenn du auf der Suche nach einem guten Spargeltopf bist, können wir dir hier eine kleine Auswahl an hochwertigen Spargeltöpfen vorstellen:

  • Material: Edelstahl
  • Durchmesser: 16 cm
  • Kapazität: 4,5 Liter
  • Siebeinsatz: Ja
  • Induktionsgeeignet: Ja
  • Spülmaschinengeeignet
  • Material: Aluminium
  • Durchmesser: 16 cm
  • Kapazität: 4,5 Liter
  • Siebeinsatz: Ja
  • Induktionsgeeignet: Ja
  • Spülmaschinengeeignet
  • Material: Edelstahl
  • Durchmesser: 16 cm
  • Kapazität: 4 Liter
  • Siebeinsatz: Ja
  • Induktionsgeeignet: Ja
  • Spülmaschinengeeignet

Wenn man dagegen Spargel im Kochtopf zubereitet, sollten die Spargelstangen mit Wasser bedeckt sein. Egal ob du einen Spargeltopf oder einen Kochtopf verwendest, wenn du weißen Spargel kochst, solltest du einen Spritzer Zitrone und etwas Salz in das Kochwasser geben. Das Salz sorgt für den Geschmack und durch die Zitrone bleibt dein Spargel strahlend weiß und erhält eine frische Note. Da Spargelgemüse auch Bitterstoffe enthält, kannst du zusätzlich etwas Zucker ins Kochwasser geben. Auch ein kleiner Esslöffel Butter kann dem Spargel zusätzlichen Geschmack verleihen. Gib dann den Spargel hinzu und koche ihn einmal auf. Wie lange sollte der Spargel kochen? Lass ihn 12-15 Minuten leicht köcheln, dann mache die Probe auf der Gabel oder mit der Grillzange: Der Spargel ist gar, wenn sich die Spargelstange beim herausheben leicht biegt, aber den Spargelkopf nicht hängen lässt.

Schritt für Schritt 1,5 kg weißen Spargel kochen:

  1. Spargel sorgfältig schälen und ca. 1-2 cm an den Enden kürzen
  2. Den Spargel im Kochtopf vollständig mit Wasser bedecken, im Spargeltopf dürfen die Köpfe herausschauen
  3. Spargelwasser mit etwas Salz, 2 EL Zitronensaft, 1-2 TL Zucker und 1 EL Butter verfeinern und abschmecken
  4. Weißen Spargel 12-15 Minuten kochen, je nach Größe der Spargelstangen
  5. Wenn sich der Spargel beim herausheben leicht durchbiegt, ist er gar

Zubereitung von grünem Spargel

Willst du stattdessen grünen Spargel kochen, kannst du das Schälen weglassen. Die Fasern vom grünen Spargel sind sehr zart. Trotzdem kann auch der grüne Spargel holzige Enden haben. In so einem Fall kannst du diese ebenfalls abschneiden oder einfach das untere Drittel vom Spargel schälen. Den grünen Spargel dann ebenfalls in etwas Salzwasser kochen, Zitrone und Butter sind hier nicht unbedingt nötig, je nach Geschmack. Im Gegensatz zum weißen Spargel ist der grüne Spargel bereits nach ca. 6-8 Minuten gar. Man kann grünen Spargel allerdings auch grillen, in der Pfanne braten oder im Backofen zubereiten.

Schritt für Schritt 1,5 kg grünen Spargel kochen:

  1. Spargel waschen, evtl. das untere Drittel schälen oder 1-2 cm an den Enden kürzen
  2. Den Spargel im Kochtopf vollständig mit Wasser bedecken, im Spargeltopf dürfen die Köpfe herausschauen
  3. Spargelwasser mit etwas Salz und einer Prise Zucker verfeinern und abschmecken
  4. Grünen Spargel etwa 6 Minuten kochen, je nach Größe der Spargelstangen
  5. Wenn sich der Spargel beim herausheben leicht durchbiegt, ist er gar

Gefrorenen Spargel kochen

Gefrorener Spargel lässt sich genauso einfach kochen. Dafür den gefrorenen Spargel nicht auftauen, sondern direkt in das kochende Wasser geben. Den gefrorenen weißen Spargel ebenfalls 12-15 Minuten köcheln lassen, den gefrorenen grünen Spargel 6 Minuten.

Spargel servieren

Weißen Spargel serviert man klassisch mit gerösteter Butter oder Sauce Hollandaise, dazu Salzkartoffeln und wahlweise Schinken oder einem deftigen Schnitzel. Auch weiße Spargelcreme Suppe ist sehr beliebt und wird als Vor- oder Hauptspeise serviert. 

Grünen Spargel kann man dagegen vielseitig zubereiten. Egal ob Spargelsalat, gebratener Spargel aus der Pfanne, Spargel im Backofen in Alufolie gegart oder auf dem Grillrost zubereitet.

Regionalen Spargel kaufen und auf Ökobilanz achten

Nutzt die Spargelzeit, seid in der Küche kreativ und probiert euch aus. Am besten achtet ihr darauf, regional angebauten Spargel zu kaufen. So stärkt ihr die Landwirtschaft vor Ort. Billiger Spargel kommt oftmals aus Peru. Bei einem Kilogramm importierten Spargel aus Peru entstehen durch den Flugzeugtransport 20 Mal mehr CO2 als bei regional angebauten Spargel. Der Transportweg lang, die Arbeitslöhne gering und die Kosten für die Umwelt gigantisch. Spargel benötigt sehr viel Wasser und in Peru wird der Anbau mit Gletscherwasser aus den Anden überhaupt erst möglich

Häufig gestellte Fragen zu Spargel

Spargel enthält die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Calcium, Natrium, Magnesium sowie die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und Folsäure. Spargel ist also im Verhältnis zu seinem Nährwert sehr gesund und ihm können entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden.

Weißer Spargel wächst unter der Erdoberfläche, während Grünspargel oberhalb der Erdoberfläche wächst. Damit kommt der grüne Spargel mit Sonnenlicht in Kontakt und bildet einen grünen Pflanzenfarbstoff, der für die Fotosynthese benötigt wird.

Damit der Spargel lange frisch und knackig bleibt, kann man die Spargelstangen einfach mit einem feuchten, sauberen Geschirrtuch umwickeln und im Kühlschrank im Gemüsefach aufbewahren.

Über die Autorin

junge Frau mit dunkelgrüner Bluse lächelt in die Kamera

Caro
Als leidenschaftliche Hobbyköchin bringt Caro ihre kulinarische Expertise in die Welt des Essens ein. Mit einem Auge für feine Geschmacksnuancen und einer Liebe fürs Experimentieren teilt sie nicht nur Top-5-Empfehlungen, sondern auch wertvolle Kochtipps.

Titelfoto-Urheberrecht: © Christine Siracusa via unsplash.com

Weitere Interessante Artikel